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Aktueller Bussgeldkatalog 2012 und Infos rund um das Verkehrsrecht durch Rechtsanwalt Kotz in Siegen-Kreuztal. Rechtsanwalt Dr. Christian Kotz ist Fachanwalt für Verkehrsrecht und Fachanwalt für Versicherungsrecht.
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  • Verletztenstellung nach Beinahe-Unfall: Keine Klageerzwingung ohne Schaden 15-12-2025

    Ein Vater reißt den Rollstuhl seines Sohnes reflexartig zurück, als ein E-Lastenfahrrad haarscharf auf dem Bürgersteig vorbeirast.

    Nachdem die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellte, wollte ein Rollstuhlfahrer nach einem Beinahe-Unfall mit einem E-Lastenrad eine gerichtliche Entscheidung erzwingen. Vor Gericht hing alles an der entscheidenden Frage, ob man auch ohne einen einzigen Kratzer als Verletzter gilt.


  • Einspruch-Verwerfung: Vollmacht und Darlegung sichern Ihr Recht auf Gehör. 15-12-2025

    Ein Richter in Robe hält einen dünnen Stapel Dokumente und fixiert den leeren Angeklagtenstuhl im Gerichtssaal.

    Eine Frau wehrte sich vor dem Kammergericht Berlin gegen die Einspruch-Verwerfung wegen fehlenden persönlichen Erscheinens, da sie krankheitsbedingt nicht zum Termin erschien. Über ihr rechtliches Gehör entschied am Ende nicht das ärztliche Attest, sondern ein entscheidender Formfehler ihres Anwalts.





  • Unterschrift unter einem richterlichen Urteil: Gültig — Ende des Tempolimits? 10-12-2025

    Kritische Nahaufnahme einer Hand, die auf die unleserliche, krakelige Unterschrift auf einem Gerichtsformular zeigt.

    Ein Autofahrer focht eine Verurteilung wegen Geschwindigkeitsüberschreitung an, weil er die Unterschrift unter einem richterlichen Urteil als ungültig ansah. Er forderte die Aufhebung des Urteils und stellte damit die entscheidende Frage, ob eine unleserliche Paraphe im deutschen Rechtsstaat rechtliche Wirksamkeit besitzt.

  • Fahrverbot bei fehlendem Gutachten: Wann die Behörden-Anordnung ungültig ist 09-12-2025

    Ein Jugendlicher fährt zügig und abgelenkt mit einem E-Scooter auf einem städtischen Radweg.

    Ein 16-jähriger Jugendlicher fuhr einen E-Scooter unter Cannabiseinfluss, woraufhin die Behörde die Untersagung des Führens fahrerlaubnisfreier Fahrzeuge anordnete. Trotz der erwiesenen Drogenfahrt musste der Jugendliche das Mofa nicht abgeben: Die behördliche Anordnung zur Beibringung eines ärztlichen Gutachtens war formell fehlerhaft.

  • MPU-Gutachten ungültig wegen Verschweigen: Fahrerlaubnis sofort zurück 09-12-2025

    Ein professionell gekleideter Mann wendet im sachlichen Interviewraum den Blick vom schreibenden Gutachter ab.

    Ein Bus-Disponent erhielt seine Fahrerlaubnis zurück, doch das positive MPU-Gutachten wurde ungültig wegen Verschweigen einer frischen Verkehrsstraftat. Obwohl der Mann das Dokument bereits physisch in Händen hielt, entzog die Behörde ihm die dringend benötigte Fahrerlaubnis umgehend wieder.

  • Geldbuße für Gehölzbeseitigung: Ist die Naturschutz-Verordnung unwirksam? 08-12-2025

    Ein Mann bedient eine Kettensäge, die einen dicken Baumstamm kraftvoll durchtrennt und Holzspäne aufwirbelt.

    Wegen unerlaubter Beseitigung von Gehölzen in einem Landschaftsschutzgebiet drohte einem Bürger ein hohes Bußgeld, doch das Gericht prüfte eine Ahndungslücke bei Naturschutz-Ordnungswidrigkeiten. Das gesamte Verfahren stand auf der Kippe, weil die lokale Schutzgebietsverordnung zur Bestrafung auf eine veraltete, unwirksame Gesetzesnorm verwies.

  • Führerschein-Entzug wegen Täuschung: Sofortiger Verlust trotz Fahrpraxis 07-12-2025

    Die Hand einer Stellvertreterin klickt im Prüfstand eine Antwort am Bildschirm, neben dem der Ausweis der eigentlichen Bewerberin halb verdeckt liegt.

    Eine Autofahrerin stand vor der sofortigen Fahrerlaubnis-Entziehung nach Täuschung in der Prüfung, die sie vor Jahren mithilfe einer Stellvertreterin bestanden hatte. Das Oberverwaltungsgericht musste entscheiden, ob jahrelange unauffällige Fahrpraxis ein Eignungsgutachten zwingend macht, bevor der Entzug vollzogen wird.

  • Wiedereinsetzung nach Anwaltsfehler: So scheitert die Gehörsrüge 07-12-2025

    Ein gestresster Anwalt sitzt in einem kleinen Büro an einem chaotischen Schreibtisch und studiert einen korrigierten juristischen Schriftsatz.

    Ein Mandant kämpfte gegen 140 Euro Bußgeld, weil sein Anwalt die Frist versäumte. Das OLG gewährte die Wiedereinsetzung nach Fristversäumnis des Anwalts – der Mandant schien entlastet. Dennoch blieb die Rechtsbeschwerde verwehrt, weil die Begründung der Gehörsverletzung strengen formalen Anforderungen nicht genügte.

  • Vorsatz bei 188 km/h: Bußgeld-Verdopplung und gescheiterter Härtefall 06-12-2025

    Ein dunkler, extrem schneller PKW rast im Moment des Blitzes eines Radarkastens an einem 120 km/h-Schild vorbei.

    Ein selbstständiger Landwirt wurde mit 68 km/h zu schnell erwischt; die massive Geschwindigkeitsüberschreitung führte zur Annahme von Vorsatz bei der Tat. Obwohl die gesamte Ernte auf dem Spiel stand, konnte er das drohende Fahrverbot für die dringend benötigte Erntezeit nicht abwenden.

  • Fahreridentität feststellen: Wann ein Gutachten ohne Prozentzahlen gilt 06-12-2025

    Akribischer Abgleich anatomischer Gesichtsmerkmale mit einem stark vergrößerten, unscharfen Blitzerfoto.

    Nach einer Messung von 114 km/h bei erlaubten 60 km/h musste das Gericht die Fahreridentität feststellen im Bußgeldverfahren, da der Betroffene auf einen ähnlich aussehenden Verwandten verwies. Entscheidend war die Frage, ob eine mathematische Wahrscheinlichkeit nötig ist oder ob eine detaillierte Beschreibung abweichender Gesichtsmerkmale ausreicht.

  • Fristversäumnis bei Gericht: Nur Eingang beim zuständigen Gericht zählt 06-12-2025

    Im kalten Licht des beA-Monitors bestätigt ein erschöpfter Anwalt den Versand eines Schriftsatzes an das falsche, übergeordnete Gericht.

    Trotz rechtzeitiger Übermittlung via beA führte die falsche Adressierung der Rechtsbeschwerde zum Fristversäumnis im Bußgeldverfahren. Die Klägerseite vertraute auf die Fürsorgepflicht der Justiz, doch das Gericht stellte klar, dass nur der Empfänger-Intermediär des zuständigen Gerichts zählt.




  • Automatisierte Verteidigung: Die Folgen unwahrer Textbausteine 04-12-2025

    Ein gestresster Anwalt hält einen kleinen Strafzettel vor einem Monitor mit seitenlangem juristischem Fließtext.

    Ein Anwalt nutzte bei einem simplen Parkverstoß in Berlin die automatisierte Verteidigung im Bußgeldverfahren und füllte Schriftsätze mit Textbausteinen für Geschwindigkeitsdelikte. Diese gedankenlose Prozessführung wurde ihm zum Verhängnis, denn das Gericht sah darin einen massiven Verstoß gegen die anwaltliche Wahrheitspflicht.


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